Rekordjahr 2015: Fast überall außerordentliche Zuwächse im Kino / Neuauflage der FFA-Studie „Kinobesucher 2015“
Pressemitteilung vom 21.04.2016
Mehr als jedes dritte Ticket (38%), das die deutschen Kinobesucher im Jahr 2015 erstanden haben, wurde für einen TOP 10-Film erworben – deutlich mehr als im Jahr davor (24%) – und diese sorgten nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Ende sogar für 43% des Gesamtumsatzes an der Kinokasse. Im umsatzstärksten Jahr der Kinogeschichte erreichten darüber hinaus gleich vier Filme mehr als sechs Millionen Besucher, soviel wie seit 2002 nicht mehr. Insgesamt stellten die 31 Besuchermillionäre des vergangenen Jahres mit 82 Mio. verkauften Tickets knapp zwei Drittel (61%) des gesamten Besucheraufkommens. Im Jahr davor waren 36 Besuchermillionäre lediglich für gut die Hälfte der Kinobesuche (52%) verantwortlich. Ausgesprochen positiv entwickelte sich auch das Interesse der Menschen am Kino selber: Im letzten Jahr waren insgesamt 29,9 Mio. Deutsche ab 10 Jahren mindestens einmal im Kino – 2,9 Mio. (11%) mehr als im Jahr davor. Jeder dritte Deutsche (34%), der in den Jahren 2013 und 2014 nicht im Kino war, hat sich im letzten Jahr einen Film im Kino angesehen. Die Zahlen stellte der stellvertretende FFA-Vorstand Frank Völkert am heutigen Donnerstag bei der Präsentation der aktuellen FFA-Studie „Kinobesucher 2015“ beim Karlsruher Kongress „Kino 2016“ erstmals der Öffentlichkeit vor.
Das Kinojahr 2015 war auch in anderen Belangen außergewöhnlich erfolgreich. Der Gesamterlös aus Ticket- und Concession-Verkauf betrug insgesamt 1.710 Mio. Euro (1.429 Mio.), wobei der Bereich Concession mit 549 Mio. Euro (448 Mio.) um 23% über dem Vorjahr lag. Immerhin verzehrten 57% (55%) aller Besucher im Kino auch Getränke oder kauften sich etwas zu naschen. Die durchschnittlichen Ausgaben für den Verzehr pro Käufer lagen bei 7,14 Euro (6,73). Die durchschnittlichen Ausgaben aller Kinogänger lagen im Jahr 2015 bei 38,78 Euro pro Kopf – und damit 7% höher als im Jahr davor (36,37 Euro). Die durchschnittlichen Gesamtausgaben je Kinobesuch betrugen 12,58 Euro.
Weitere Ergebnisse aus der Studie:
- Unter den 31 Filmen, die 2015 mindestens eine Million Besucher ins Kino zogen, befanden sich neun deutsche Filmproduktionen – in den beiden Jahren davor waren es acht bzw. sieben Produktionen;
- alternativer Content bleibt ein kleines aber stabiles Marktsegment: 2015 lag der Gesamtumsatz bei 11 Mio. Euro – 1 Mio. mehr als im Vorjahr. Der durchschnittliche Eintrittspreis für Veranstaltungen in diesem Segment lag bei 14,65 Euro;
- das Filmangebot sprach alle Altersgruppen an, insbesondere die kritische Zielgruppe der 10- bis 19-Jährigen: Hier stieg die Zahl der Kinobesuche um 23%. Auch die Kinobesucher der 50 bis 59 Jährigen sorgten mit einem Besucherplus von 20% für überdurchschnittliche Zuwächse im Kino.
Die FFA veröffentlicht seit 24 Jahren regelmäßig Studien über die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten. Grundlage für die Auswertungen ist das Individualpanel Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dessen filmwirtschaftliche Daten der FFA exklusiv zur Verfügung stehen. Das Panel umfasst 25.000 Teilnehmer und steht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren.
Die Studie „Kinobesucher 2015“ – Strukturen und Entwicklungen auf Basis des GfK-Panels“ steht hier zum Download bereit.