1,1 Millionen Euro Förderung für deutsch-französische Koproduktionen

Pressemitteilung vom 16.07.2024

Die Deutsch-Französische Förderkommission hat in ihrer jüngsten Sitzung 1.060.000 Euro Produktionsförderung für vier Koproduktionen und 50.000 Euro Entwicklungsförderung für zwei weitere Projekte bewilligt. Die insgesamt sechs Filmprojekte werden je zur Hälfte majoritär aus Deutschland bzw. Frankreich finanziert, zwei Drittel davon entstehen unter weiblicher Regie. Insgesamt vergab die Kommission Mittel in Höhe von 1.110.000 Euro.

Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania, zuletzt für „Olfas Töchter“ Oscar-nominiert und mit dem Dokumentarfilmpreis in Cannes ausgezeichnet, stellt auch in ihrem neuen Drama „Mimesis“ eine junge Frau mit einem Familiengeheimnis ins Zentrum der Geschichte. Von der Freundschaft zweier höchst gegensätzlicher Frauen erzählt Ina Weisses Drama „Zikaden“ mit Nina Hoss und Saskia Rosendahl, während Wolfgang Fischers Abenteuerfilm „Südwest“ seine beiden Protagonisten mit der unbarmherzigen Natur und Tierwelt der namibischen Wüste konfrontiert. Der Dokumentarfilm „Boys Don’t Cry“ von Lena Karbe schließlich porträtiert die Mitarbeitenden einer psychologischen Hotline für Männer in Russland, die bei ihrer Arbeit nicht selten mit dem staatlich propagierten Männerbild in Konflikt geraten.

Projektentwicklungsförderung erhalten das Animationsfilmprojekt „The Bus to Amerika“ der Regisseurin, Autorin und Schauspielerin Derya Durmaz über einen kurdischen Jungen, der von der großen weiten Welt träumt, sowie der Dokumentarfilm „Imaginäre Ruinen“ von Jacques Loeuille, der den Zusammenhang von Kunst und Macht beleuchtet.

Die „Minitraité“-Förderungen im Detail:

Projektfilmförderung

SÜDWEST
Regie: Wolfgang Fischer
Drehbuch: Ika Künzel
Produktion D: Schiwago Film GmbH (63%)
Förderung D: 240.000 Euro
Produktion F: Paradise City Films SARL (19%)
Förderung F: 140.000 Euro
Weiteres Koproduktionsland: Österreich
Zwei Wissenschaftler sind gezwungen, in die Einsamkeit der Wüste zu fliehen. Am einzigen Wasserloch angekommen, wird schnell klar, dass vom Einzeller bis zum Raubtier niemand kampflos mit ihnen teilen wird. Ein Abenteuer beginnt, bei dem Mensch und Tier gleichermaßen Hauptdarsteller sind. Das Projekt erhielt bereits FFA-Treatmentförderung.

MIMESIS
Regie: Kaouther Ben Hania
Drehbuch: Kaouther Ben Hania
Produktion D: Ma.ja.de. Fiction GmbH (27%)
Förderung D: 140.000 Euro
Produktion F: Tanit Films (40%)
Förderung F: 240.000 Euro
Weitere Koproduktionsländer: Tunesien, Schweden, Belgien
Bouchra, eine selbstbewusste 20-jährige Studentin, wächst im Mausoleum für einen Heiligen auf, dessen schwindende Verehrung ihre Familie in Not stürzt. Der neue Imam Nadhir will sie vertreiben – es sei denn, Bouchra heiratet ihn. Als beim Öffnen des Sarkophags ein Mann stirbt, will Bouchra mit einem Film die Wunderkräfte des Heiligen beweisen, enthüllt dabei jedoch weitreichende Familiengeheimnisse.

ZIKADEN
Regie: Ina Weisse
Drehbuch: Ina Weisse
Produktion D: Lupa Film GmbH (86%)
Förderung D: 125.000 Euro
Produktion F: 10:15! Productions (14%)
Förderung F: 75.000 Euro
Eine Geschichte über zwei gegensätzliche Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die sich über alle Schranken hinweg anfreunden.

BOYS DON’T CRY
Regie: Lena Karbe
Drehbuch: Lena Karbe, Gregor Koppenburg
Produktion D: Karbe Film GmbH (58%)
Förderung D: 53.000 Euro
Produktion F: Macalube Films (42%)
Förderung F: 47.000 Euro
In Russland kämpfen Psycholog*innen einer unabhängigen Krisenhotline für Männer um die seelische Gesundheit der Anrufer und stellen dabei ihre eigene psychische Verfassung auf die Probe. Das Projekt erhielt bereits FFA-Drehbuchförderung.

Projektentwicklungsförderung

THE BUS TO AMERIKA
Regie: Derya Durmaz
Drehbuch: Derya Durmaz
Produktion D: TrickStudio Lutterbeck GmbH (21%)
Produktion F: Promenons-nous dans les bois SARL (79%)
Förderung F: 30.000 Euro
Sefran ist ein kurdischer Jesidenjunge voller Lebenslust und Fantasie, der in einem Flüchtlingslager in der Türkei lebt. Am liebsten schaut er dem lokalen Bus hinterher und träumt davon, mit ihm nach Amerika zu reisen und dort Popstar zu werden. Doch als er versehentlich ein Gemüse isst, das seine Religion verbietet, verwandeln sich Sefrans Tagträume in Albträume.

IMAGINÄRE RUINEN
Regie: Jacques Loeuille
Drehbuch: Jacques Loeuille
Produktion D: Chromosom Filmproduktion GmbH (20%)
Produktion F: Métérores Films (80%)
Förderung F: 20.000 Euro
Der Dokumentarfilm erforscht die enge Verbindung zwischen Künstler*innen und Macht durch das Brennglas dreier Epochen von Aneignung: Napoleons Frankreich, der Nationalsozialismus in Deutschland und das moderne Amerika. Bis heute ist die Selbstwahrnehmung des Westens von Mythen geprägt, die ihren Ursprung in einschneidenden Ereignissen in Paris, Berlin und New York haben.

Der nächste Einreichtermin für die Deutsch-Französische Koproduktionsförderung ist der 16. September 2024. Die nächste Fördersitzung findet im November 2024 statt.

Alle Förderentscheidungen des laufenden Jahres finden Sie hier.

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