FFA legt Kinobilanz vor: Das Kinojahr 2024
Pressemitteilung vom 12.02.2025
Mit 90,1 Mio. verkauften Tickets und 868,4 Mio. Euro Umsatz war das Kinojahr 2024 etwas schwächer als 2023. Der deutsche Marktanteil liegt mit 20,6 Prozent 3,7 Prozentpunkte unter dem des Vorjahrs.
„Dass die Kinoergebnisse 2024 schwächer würden als 2023, war eigentlich allen klar“, erklärt FFA-Vorstand Peter Dinges. „Wir hatten nicht nur mit einer Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land und Olympischen Spielen zu tun, sondern auch mit den Folgen der Hollywood-Streiks. Zahlreiche potenzielle Blockbuster wie zum Beispiel ‚Avatar 3‘ sind aus den Startplänen gestrichen worden. Solche Filme, denen mehr als fünf Mio. Besuche zugetraut werden, fehlten weitgehend. Vor diesem Hintergrund ist das Minus von 5,8 Prozent bei den verkauften Tickets moderat. Wir können also zufrieden auf das Jahr zurückblicken.“
Für deutsche Filme wurden 2024 im Vergleich zum Vorjahr 20,9 Prozent weniger Tickets gekauft, der Marktanteil fällt von 24,3 auf 20,6 Prozent. „Wir hatten tolle, erfolgreiche deutsche Filme wie ‚Chantal im Märchenland‘, ‚Eine Million Minuten‘ und vor allem ‚Die Schule der magischen Tiere 3‘“, betont Peter Dinges. „Gefehlt haben aber in Deutschland gedrehte internationale Großproduktionen – kein ‚John Wick‘, keine ‚Tribute von Panem‘ im letzten Jahr. Hier zeigt sich, dass der Produktionsstandort Deutschland aufgrund fehlender Anreize im internationalen Wettbewerb abgehängt war. Wir hoffen darauf, dass die aktuellen Verbesserungen von DFFF und GMPF wirken und die Anreizsysteme von der neuen Bundesregierung endlich auf eine solide gesetzliche Grundlage gestellt werden.“
Unter den Top-10-Filmen sind in diesem Jahr neben dem mit 5,8 Mio. Tickets erfolgreichsten Titel „Alles steht Kopf 2“ fünf weitere Kinderfilme, darunter auch „Die Schule der magischen Tiere 3“, die mit 2,9 Mio. Tickets erfolgreichste deutsche Produktion. Für Kinderfilme wurden im Vergleich zum Vorjahr 65,2 Prozent mehr Tickets verkauft.
„Was das Kinojahr neben den Kinderfilmen auch geprägt hat, ist ein sehr großer thematischer und formaler Reichtum im Filmangebot,“ so Peter Dinges weiter. „Deutsche und internationale Titel wie ‚Die Herrlichkeit des Lebens‘ oder „Sterben‘, ‚The Zone of Interest‘ oder ‚Poor Things‘ haben ihr Publikum gefunden. Es gab also insgesamt leider weniger Popcorn, dafür viel cineastische Feinkost.“
Während die wichtigsten Kennzahlen zum Kinobestand in den letzten Jahren mit Zuwächsen und Rückgängen von meist unter einem Prozent weitestgehend stabil geblieben sind, ist die Anzahl der Kinos 2024 gegenüber 2023 um 1,3 Prozent und die der Leinwände um 1,2 Prozent gesunken. „Rückgänge von knapp über einem Prozent sind immer noch sehr niedrig und per se keine Alarmzeichen,“ erklärt Peter Dinges. „Aber sie sollten unsere Aufmerksamkeit schärfen, damit wir auch in den nächsten Jahren sagen können, dass ein Kinosterben wiederum nicht stattgefunden hat.“
Bei den Besuchszahlen haben sich kleinere Kinos im Vergleich zu 2023 besser als große Kinos geschlagen: 1- bis 3-Saal-Häuser gehen mit einem durchschnittlichen Ticketplus von 4 Prozent aus dem Jahr. Größere Kinos ab vier Sälen müssen dagegen im Mittel ein Minus von 8 Prozent hinnehmen. „Das liegt wohl am Mangel an Blockbustern, die gewöhnlich besonders gut in großen Kinos laufen“, erklärt Peter Dinges. „Die gute Nachricht ist: Davon erwarten wir 2025 einige – vom ‚Minecraft-Film‘ bis ‚Avatar 3‘, vom ‚Kanu des Manitu‘ bis ‚Der Medicus 2‘.“
Zum Download: Das Kinojahr 2024: Kino- und Filmergebnisse / Filmförderung in Zahlen / Deutscher Film